Die Stadtwerke Andernach blicken auf ein gutes Geschäftsjahr 2018 zurück und sehen sich insgesamt auf einem positiven Weg in die Zukunft. Mit dem Betrieb der Strom- und Erdgasnetze sowie dem Vertrieb von BäckerjungenStrom und BäckerjungenGas hat sich der kommunale Energieversorger weiter etabliert. Den Stadtwerken Andernach ist es in einem beispiellosen Tempo gelungen, so viele Erdgaskunden zu gewinnen, dass sie zum Jahresbeginn 2019 nach nur 5 Jahren den Grundversorgerstatus übernommen haben. Hintergrund ist, dass die Stadtwerke die meisten Haushalts- und Gewerbekunden im Andernacher Netzgebiet mit Erdgas versorgen.
Das wirtschaftliche Umfeld der Stadtwerke war im Berichtsjahr durch ein Wirtschaftswachstum unter Zunahme von konjunkturellen und wirtschaftspolitischen Unsicherheiten gekennzeichnet. Das operative Geschäft der Stadtwerke wurde auch in 2018 durch eine überdurchschnittlich warme und trockene Witterung beeinflusst.
Die Stadtwerke weisen insgesamt für das Jahr 2018 ein Ergebnis nach Steuern von rund 750.000 € aus. Das Ergebnis liegt damit 730.000 € über den Planzahlen. Wesentlichen Einfluss auf das positive Gesamtergebnis nahm die Tochtergesellschaft Stadtwerke Andernach Energie GmbH. Deren Betriebsergebnis lag mit 1.286.000 € um rund 800.000 € über den Planwerten. Neben einem guten operativen Geschäftsverlauf führten auch Effekte aus dem regulierten Netzbereich zu dieser positiven Ergebnisabweichung. „Vor dem Hintergrund der herausfordernden Rahmenbedingungen in 2018 sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Unsere Mitarbeiter haben tolle Arbeit geleistet.“, ziehen die Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig eine positive Bilanz nach einem ereignisreichen Jahr.
Die positive Entwicklung im Energiebereich zeigt sich auch an der Entwicklung der Kundenzahlen. Die Stadtwerke belieferten in 2018 mehr als 9.000 Lieferstellen mit BäckerjungenStrom oder BäckerjungenGas. Stromseitig wurden knapp 25.000.000 kWh verkauft, gasseitig 72.000.000 kWh. Gegenüber 2017 wurden damit die Vertriebsmengen um rund 11 % im Strom und um rund 6 % im Gas gesteigert.
Rund um das Thema Energie verstärken die Stadtwerke sukzessive Ihre Aktivitäten im Bereich energienahe Dienstleistungen. Neben dem Angebot von eigenen Förderprogrammen, unter anderem bei der Umstellung von Öl- auf Gasheizung, und der Zusammenarbeit mit den Schornsteinfegermeistern der Region bei der Erstellung von Energieausweisen nahmen die Stadtwerke 2018 wieder bei den „Raustauschwochen“ teil. Gemeinsam mit den Herstellern der Heizgeräte leisten die Stadtwerke bei dieser Aktion einen Beitrag zur energieeffizienten Wärmeerzeugung. In Bezug auf dezentrale Energieerzeugung bieten die Stadtwerke seit kurzem Hauseigentümern an, eine Photovoltaikanlage zu pachten. „Mit der Erweiterung unserer Angebote leisten wir einen kleinen Beitrag zur Energiewende in Andernach“, verdeutlichen die Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig einen der Schwerpunkte des kommunalen Unternehmens. Auch in Sachen Elektromobilität sind die Stadtwerke weiterhin aktiv.
Der so genannte „Jahrhundertsommer“ hat sich auf die Entwicklung im Rheinhafen ergebnismin-dernd ausgewirkt. In Folge der langanhaltenden Niedrigwasserphase konnte die größte Stadtwerke-Sparte erstmals nach 4 Jahren nicht wirtschaftlich betrieben.
Der Rheinhafen Andernach konnte im Jahr 2018 mit 2.569.215 t das hohe Niveau der Gütermen-gen der Vorjahre nicht halten. Die Umsatzerlöse sanken gegenüber dem Vorjahr um circa 870.000 € auf rund 7.000.000 €. Dieser Umsatzrückgang resultiert insbesondere aus der langen Niedrigwasserphase, wobei der Umsatzrückgang beim Umschlagsgeschäft durch eine höhere Vermietungsquote bei den Lagerflächen in Teilen kompensiert werden konnte.
Die steigende Bedeutung des Kombinierten Ladungs-Verkehrs (KLV), der im Andernacher Hafen vom Containergeschäft dominiert wird, zeigte sich in 2018 darin, dass die Containermengen trotz des anhaltenden Niedrigwassers annähernd auf Vorjahresniveau gehalten werden konnten. Die Möglichkeit der trimodalen Verladung (Schiff, LKW, Bahn) stellt einen Wettbewerbsvorteil für den Andernacher Hafen dar.
Ein Meilenstein für die Stadtwerke war die Beschaffung des ersten Verladebaggers, der die Flexibilität und Effizienz in der Schüttgutverladung verbessert. Darüber hinaus wurde die Flotte der mobilen Verladegeräte im Rheinhafen (Radlader, Container-Stapler) erneuert und erweitert. Mit einem Auftragsvolumen von insgesamt rund 3.000.000 € haben sich die Stadtwerke für die Zukunft gut aufgestellt.
Die Sparten Hallenbad und der Stadtlinienverkehr konnten ebenfalls nicht wirtschaftlich betrieben werden, wobei es sich hier um typische Aufgabenfelder der Daseinsvorsorge handelt. Dennoch werden die Einrichtungen des Bades fortlaufend renoviert und saniert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Maßnahmen, die positive Auswirkungen auf die laufenden Betriebskosten haben. Für 2020 ist eine Beckensanierung eingeplant. Im Bereich Stadtlinienverkehr konnte durch verschiedene Opti-mierungsmaßnahmen das jährliche Defizit deutlich reduziert werden.
Die Stadtwerke investierten im Berichtsjahr etwa 3.600.000 €. Hiervon entfallen rund 1.300.000 € auf die Infrastruktur im Energiebereich, Investitionsschwerpunkte waren dabei insbesondere die Netze der Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Mehr als 1.500.000 € wurden in den Rheinhafen investiert. Mit weiteren rund 300.000 € schlug der nächste Bauabschnitt der Betonsanierung des Parkhauses zu Buche.
Die Stadt als Gesellschafter profitiert von ihren Tochterunternehmen auch durch die Konzessionsabgaben für den Betrieb der Strom-, Gasversorgungs- und Wasserversorgungsnetze (insgesamt circa 1.120.000 €). Der Gewinn der Stadtwerke verbleibt nach Beschluss der Gesellschafterversammlung zu großen Teilen im Unternehmen, um die eigene Finanzkraft für anstehende Investitionen zu verbessern. Ein Betrag von 75.000 € netto wird an die Stadt Andernach ausgeschüttet. Ent-sprechend zufrieden äußert sich auch Andernachs Oberbürgermeister Achim Hütten: „Die Stadt-werke wachsen und entwickeln sich positiv. Wir freuen uns, dass die vorgenommene Neuausrichtung im Energiebereich gelungen ist und gleichermaßen für das Unternehmen, die Stadt und Ihre Bürger Früchte trägt.“